Schneiden mit einer Drahterodiermaschine

Die elektrische Drahterosionsbearbeitung, auch bekannt als Wire EDM (Wire Electrical Discharge Machining), ist eine Funkenerosionstechnik, die das präzise Schneiden von Metallen und leitfähigen Materialien mithilfe eines dünnen Drahtes ermöglicht. Dieses Verfahren wird hauptsächlich in der Präzisionsindustrie, im Werkzeugbau und im Spritzgussbereich eingesetzt.

Gerät

Erodiermaschine GF Agie Charmilles_CUT E 600

Achsenbewegungen
X-, Y-, Z-Achsen	600 x 400 x 350mm
U, V-Verschiebungen	± 50mm
Neigungswinkel der Drahthöhe	30°/56 °/mm

Detail und Elektrode
Detailabmessungen (B x T x H)	1030 x 800 x 345mm
Max. Werkstückgewicht	1000kg

Drahtaufwickelsystem
Verfügbare Drahtdurchmesser (Standard)	0.15 – 0.30mm
Zulässige Gewichte und Spulentypen (ISO-Norm)	8, 25kg

Wie funktioniert das Drahterodieren?

Das Schneiden erfolgt durch eine Reihe elektrischer Entladungen zwischen dem Draht und dem zu bearbeitenden Material. Ein Draht aus Kupfer, Messing oder anderen leitfähigen Metallen bewegt sich mit hoher Geschwindigkeit und berührt das Material nicht direkt. Durch Entladungen entsteht zwischen Draht und Material eine hohe Temperatur, die zum Schmelzen und Verdampfen der behandelten Oberfläche führt.

Schlüsselelemente des Prozesses

Draht: Normalerweise 0,05 mm bis 0,35 mm dick.
Dielektrische Flüssigkeit: Typischerweise entionisiertes Wasser, das Wärme abführt und Behandlungsprodukte wegspült.
Präzision: Mit diesem Verfahren können Toleranzen in der Größenordnung von Mikrometern erreicht werden.
Geometrie: Ermöglicht das Schneiden sehr komplexer Formen in schwer zu bearbeitenden Materialien.

Vorteile des Schneidens mit einer Drahterodiermaschine

Hohe Präzision: Mit der Drahterodiermaschine können Sie äußerst genaue Formen mit einer Toleranz von bis zu 0,001 mm erzielen.
Keine mechanischen Kräfte: Da die Bearbeitung ohne direkten Kontakt zwischen Werkzeug und Material erfolgt, entstehen keine Verformungen oder mechanischen Spannungen.
Fähigkeit zur Bearbeitung harter Materialien: Diese Technik eignet sich für die Bearbeitung schwer zerspanbarer Materialien wie Werkzeugstahl, Sinterkarbide, Titanlegierungen oder gehärtete Metalle.
Komplizierte Formen: Mit der Drahterodiermaschine können Sie sehr komplexe Geometrien, scharfe Winkel, schmale Schlitze und anspruchsvolle Muster erstellen.
Keine Dickenbeschränkungen: Der Draht kann Materialien mit beträchtlicher Dicke, bis zu 300–400 mm, ohne Präzisionsverlust durchschneiden.
Geringe thermische Auswirkung: Obwohl bei dem Verfahren hohe Temperaturen zum Einsatz kommen, wird die Wärme nicht auf einen Großteil des Materials übertragen, wodurch das Risiko einer Verformung minimiert wird.

Anwendungen

Drahterodieren wird in vielen Branchen eingesetzt:

Werkzeugbau: Herstellung von Spritzgussformen, Stempeln und Matrizen.
Luft- und Raumfahrtindustrie: Bearbeitung von harten Titanlegierungen und Verbundwerkstoffen.
Medizinindustrie: Herstellung von Präzisionskomponenten für medizinische Geräte, z. B. Implantate.
Elektronikfertigung: Herstellung kleiner und präziser elektronischer Komponenten.

Zusammenfassung

Drahterodieren ist eine fortschrittliche Bearbeitungsmethode, die außergewöhnliche Präzision und die Möglichkeit bietet, schwierige Materialien zu bearbeiten. Auch wenn dieses Verfahren seine Grenzen hat, insbesondere in Bezug auf Geschwindigkeit und Kosten, ist es aufgrund seiner Fähigkeit, komplexe Formen zu erzeugen und harte Materialien zu schneiden, in vielen Präzisionsindustrien unverzichtbar.